Kompositfüllungen: Ästhetisch und haltbar

Oh weh, ein Loch im Zahn! Karies kann man zwar durch gute Zahnhygiene oft vermeiden – aber leider nicht immer. Früh erkannt, lässt sich Karies gut behandeln und ein Großteil der Zahnsubstanz erhalten. Kompositfüllungen – auch Kunststoff-Füllungen genannt – kommen hier sehr häufig zum Einsatz. Kein Wunder, denn sie haben viele Vorteile.

Was sind Kompositfüllungen?

Komposit ist ein Material, das in der Zahnmedizin häufig zur Füllung von Karieslöchern verwendet wird. Es handelt sich dabei um eine Mischung aus Kunststoffharz sowie kleinsten Partikeln aus Glas, Quarz und Keramik.

Kompositfüllungen werden auch als plastische Füllungen bezeichnet, da sie in flüssigem Zustand in das Kariesloch eingebracht und anschließend mithilfe einer speziellen Lampe ausgehärtet werden. Dadurch entsteht eine feste und stabile Füllung, die sich gut an den Zahn anpasst.

Wofür werden Kompositfüllungen verwendet?

Die Anwendungsbereiche von Komposit sind vielfältig. Das Material hat eine ähnliche Farbe wie der natürliche Zahn und ist daher unauffällig. Häufig werden damit kleinere bis mittelgroße Kariesdefekte in den Zahnoberflächen oder zwischen den Zähnen gefüllt. Kompositfüllungen können aber auch zur Behandlung von abgebrochenen oder abgenutzten Zähnen eingesetzt werden. Dann dienen sie dazu, den beschädigten Bereich des Zahns zu rekonstruieren und ihm seine ursprüngliche Form zurückzugeben. In der ästhetischen Zahnheilkunde wird ebenfalls mit Komposit gearbeitet, zum Beispiel zum Schließen kleinerer Zahnlücken oder zur Korrektur kleinerer Zahndefekte oder Verfärbungen.

Wann geht kein Komposit?

Ist das Loch zu groß, kann eine Kompositfüllung möglicherweise nicht ausreichend stabil sein, um den Zahn zu stützen. Auch bei Menschen, die stark Zähne knirschen, muss gegebenenfalls auf andere Zahnfüllungen zurückgegriffen werden.

Wie gut ist die Haltbarkeit von Füllungen aus Komposit?

Kompositfüllungen wurden erstmals in den 1960er Jahren entwickelt und sind seitdem eine beliebte Alternative zu Amalgamfüllungen. In ihrer Anfangszeit hatten sie eine begrenzte Haltbarkeit. Sie waren anfällig für Verfärbungen, Abnutzung und auch für das Abbrechen von Randbereichen. 

Inzwischen wurden Komposite in Zusammensetzung und Technologie erheblich weiterentwickelt. Sie sind heute viel haltbarer und widerstandsfähiger gegen Verfärbungen und Abnutzung. Das liegt zum Teil daran, dass die Partikelgröße der Keramikkomponente in den Füllungen optimiert wurde. Darüber hinaus wurden neue Klebetechniken entwickelt, um die Haftung an den Zähnen zu verbessern. 

Bei einer modernen Kompositfüllung geht man von einer Lebensdauer von etwa 10 bis 15 Jahren aus, wenn die Zähne gut gepflegt werden und die Füllung regelmäßig vom Zahnarzt überprüft wird. Allerdings hängt die Haltbarkeit auch noch von anderen Faktoren ab, etwa der Größe und Lage der Füllung und dem individuellen Kauverhalten.

Was sind die Vorteile von Kunststoff-Füllungen?

Eine Kompositfüllung hat viele Vorteile gegenüber anderen Materialien wie etwa Amalgam. Hier sind die wichtigsten im Überblick:

Ästhetik

Komposite sind zahnfarben und können an die natürliche Zahnfarbe angepasst werden. Dadurch sind sie deutlich unauffälliger als Amalgamfüllungen, die silberfarben sind.

Schonende Behandlung

Bei der Behandlung mit Komposit wird weniger gesunde Zahnsubstanz entfernt als bei Amalgamfüllungen. Das Material kann direkt auf den Zahn aufgetragen und geformt werden. Die Behandlung ist also minimalinvasiv und geht schnell.

Stabilität und Haltbarkeit

Komposite sind sehr haltbar und bieten eine gute Stabilität für die behandelten Zähne. Sie können hohen Druckbelastungen standhalten und sind wenig anfällig für Bruch oder Absplitterung.

Haftung

Füllungen aus Kunststoff haften gut am Zahn und bilden eine starke Verbindung. Dadurch dichten sie gut gegen Bakterien ab.

Reparaturfähigkeit

Im Falle von Beschädigungen oder Verschleiß kann eine Kompositfüllung leicht repariert oder erneuert werden, ohne dass die gesamte Füllung entfernt werden muss.

Verträglichkeit

Im Gegensatz zu Amalgamfüllungen enthalten Kompositfüllungen keine Metalle wie Quecksilber, die bei manchen Menschen allergische Reaktionen hervorrufen können. Sie sind gut verträglich und haben in der Regel keine Auswirkungen auf das Zahnfleisch oder das umliegende Gewebe.

So läuft die Behandlung ab

Die Kompositfüllung kann in nur einer Sitzung fertiggestellt werden: Gegebenenfalls unter lokaler Betäubung wird der kariöse oder beschädigte Teil des Zahns entfernt. Nachdem der Zahn gereinigt und vorbereitet wurde, wird das Kompositmaterial in Schichten aufgetragen und mit speziellem Licht ausgehärtet. Die Füllung wird geformt und poliert, um eine natürliche Ästhetik und eine harmonische Passform zu erreichen.

Quellen:

• Das Gesundheitsportal medondo.health
• Ferracane JL. Resin composite--state of the art. Dent Mater. 2011 Jan;27(1):29-38. doi: 10.1016/j.dental.2010.10.020. Epub 2010 Nov 18. PMID: 21093034.
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