Zungendysfunktion Foto: Hayes Potter, Unsplash

ZUNGENPRESSEN: WENN DIE ZUNGE IMMER WIEDER DIE ZÄHNE VERSCHIEBT.

07. Januar 2022 | von Dr. Angelika Frankenberger

 

Zungendysfunktion

Wenn die Zunge einfach immer wieder die Zähne verschiebt.

Welche Fehlfunktionen rund um die Zunge gibt es?

Das Zungenpressen

Das Zungenpressen geht mit einer falschen Schluckbewegung einher. Unsere normale Zungenlage ist am Gaumen. Beim Zungenpressen drückt die Zunge von innen an die Oberkiefer- oder Unterkieferzähne oder schiebt bei jedem Schlucken zwischen die beiden Kiefer. Man spricht auch vom infantilen Schlucken. Weil die Zunge nicht am Gaumen liegt, wird dieser nicht richtig ausgeformt. Es kommt zu einem hohen und schmalen Kiefer. Wenn die Zunge zwischen die Kiefer schiebt, kann ein offener Biss entstehen. Liegt sie dagegen im Unterkiefer kann dieser zu groß werden. Oft wird das Ganze durch eine Mundatmung verstärkt.

Der Mensch schluckt durchschnittlich zweimal pro Minute. Wenn er schläft, nur einmal pro Minute. Da bedeutet man schluckt circa 2000 mal pro Tag. Wir können uns also vorstellen, was passiert, wenn die Zunge zweitausend Mal pro Tag gegen die Zähne drückt.

Als Therapie trainiert man die Zungenlage und das Zungenpressen um. Dies macht man mit einem Logopäden.

Die Zähne reagieren auf Kräfte. So funktionieren auch die Zahnspangen. Wangen und Lippen bewirken eine von außen nach innen wirkende Kraft auf die Zahnbögen. Die Zunge wirkt dagegen mit einer von innen nach außen gerichtete Kraft auf die Zähne. Man muss also sehr darauf achten, dass am Ende der Behandlung ein gutes Gleichgewicht zwischen Zunge, Zähnen und Lippen vorhanden ist. Sonst kann es wieder zu Verschiebungen kommen. Darum wollen Kieferorthopäden immer nach der Praxis Retainer setzen, dies verhindert bei einem Ungleichgewicht zumindest starke Verschiebungen.

Wenn das Gleichgewicht vorhanden ist, sind die Zähne in einer Zone, wo sie sich nicht bewegen. Wenn aber zum Beispiel kein Lippenschluss da ist. Die Lippen stehen also oft offen, dann ist der Druck von außen zu wenig. Jetzt kann die Zunge von innen zu stark pressen, es entsteht ein offener Biss. Die Frontzähne wandern nach vorne. Ist der Druck von den Lippen zu stark und die Zunge schwach, werden die Zähne nach innen gedrückt.

WICHTIG: BEACHTEN SIE IMMER AUCH DAS MUSKULÄRE GLEICHGEWICHT EINE GROSSE ROLLE FÜR DIE STABILITÄT IHRES BEHANDLUNGSERGEBNISSES HAT.

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